

Stück, in den weitläufigen
Gehegen und Käfigen wie-
derzufinden, wird den Insek-
ten ein langer Bindfaden um
den Leib gebunden.
A
uch bei Labortieren hat
sich dieses Verfahren be-
währt. „Nagetiere haben so
winzige Gefäße, dass es kaum
möglich ist, mit einer Nadel
Blut abzunehmen“, sagt der
Biologe und Christian Voigt
vom Institut für Zoo- und
Wildtierforschung in Berlin.
Bei Ratten bleibt nur, eine
Vene hinter dem Auge anzu-
stechen, bei Mäusen die „ter-
minale Herzpunktion“. Das
bedeutet Tod oder Stress für
das Tier, psychische Belas-
tungen für das Laborperso-
nal, hohe Kosten. Da könnten
Raubwanzen in der Veteri-
närmedizin die schonendere
Alternative zur Kanüle wer-
den. „Wir wissen nicht, wie,
aber mit ihrer Zunge finden
sie auch dort ein Blutgefäß,
wo selbst Fachleute nur her-
umstochern“, sagt Voigt.
I
nzwischen gibt es „leben-
de Kanülen“ in fünf ver-
schiedenen Größen, je nach
Entwicklungsstadium
der
Insekten. Die kleinsten Wan-
zen saugen 0,1, die größten,
zweieinhalb Zentimeter lan-
gen Exemplare, bis zu vier
Milliliter Blut.
M
it den Wanzen hat Voigt
nicht nur bei Mäusen,
Katzen und Kaninchen Blut
gewonnen, sondern auch bei
Mullen, afrikanischen Nage-
tieren, denen zuvor nie eine
wissenschaftlich verwertba-
re Menge abgezapft werden
konnte. Die Methode könnte
aber nicht nur ein Fortschritt
für die Probenentnahme bei
Kleintieren sein. Bis heute
muss man Affen oder Raub-
tiere festschnallen oder be-
täuben, um ihnen Blut abneh-
men zu können. Schätzungen
zufolge sterben während und
nach einer Narkose bis zu
zehn Prozent der Tiere.
Blutabnahme durch Wanzen
Mai
Seite 38
U
m Tiere bei Untersu-
chungen nicht zu stres-
sen, setzen Zootierärzte seit
einigen Jahren auf die Mit-
arbeit von sanft saugenden
Raubwanzen.
B
is zu vier Milliliter Blut
saugt die mexikanische
Raubwanze Dipetalogaster
maximal. Ihre Opfer sind vor
allem Reptilien. Während die
blutsaugende Wanze prall wie
eine Brombeere wird, merken
die unfreiwilligen Blutspen-
der nichts, denn die Wanze
betäubt die Einstichstelle mit
einem selbst produzierten Lo-
kalanästhetikum.
D
arumwerdendie blutsau-
genden Insekten mittler-
weile in vielen Zoologischen
Gärten zur Blutabnahme bei
Wildtieren genutzt. Die haben
nämlich genauso wie viele
Menschen große Angst vor
Spritzen und Ärzten. Um an
eine Blutprobe zu kommen,
die wichtige Erkenntnisse
über den Gesundheitszustand
der Zoobewohner liefert,
müssten sie vom Tierarzt be-
täubt oder fixiert werden, und
das bedeutet Stress. Der Ein-
satz von Raubwanzen hinge-
gen ist genauso einfach wie
effektiv und dabei gefahrlos
für Mensch und Tier.
D
ie Wanzen werden auf die
Tiere gesetzt oder – bei
Löwen oder Tigern – auch
geworfen und beginnen zu
saugen. Da der Stechrüssel
der Raubwanze 30 Mal fei-
ner als die feinste Kanüle ist,
findet er auch winzige Kapil-
largefäße von Kleintieren wie
Kaninchen, Hamstern oder
Vögeln, die mit einer her-
kömmlichen Spritze kaum zu
treffen sind. Sogar besonders
schreckhafte Tiere wie Oka-
pis oder Tapire lassen die
Prozedur ohne Murren über
sich ergehen.
U
m die schwarz-roten
Raubwanzen, die im
vollgesogenen Zustand etwa
so groß sind wie ein 50-Cent-
MATTSEE
2. Mai
Messias Chorfestival.
Stiftskir-
che, 19 Uhr.
5./12. Mai
Kasperltheater.
Pfarrheim, 15
Uhr.
16. Mai
Aktiv & Gesund Wandern.
Treffpunkt Spar, 13 Uhr.
31. Mai
Rotkreuztag
mit Frühschoppen.
Einsatzzentrale, 11 Uhr.
Sonntagskonzert.
Mozart in
Italien. Kapitelsaal, 11.15 Uhr.
MICHAELBEUERN
2. Mai
Maibaumaufstellen.
3. Mai
Florianifeier.
Konzert.
Jauchzet Gott in allen
Landen. Stiftskirche, 19 Uhr.
24. Mai
Kirtagsz´samziagn.
MONDSEE
Jeden Samstag
Pfahlbauführungen.
Pfahlbau
Pavillon, 10 Uhr.
1. Mai
27.
Oldtimertreffen
des
ÖAMTC. Marktplatz, 9 Uhr.
8. Mai
Muttertagskonzert.
Volksschu-
le Tiefgraben, 19 Uhr.
23. Mai
Franztaler Pfingsttreffen.
Ba-
silika, 14.30 Uhr.
MONDSEE
23. - 25. Mai
AI Bücherflohmarkt.
Gemein-
deamt, Sa. 18 Uhr, So. und Mo.
9 Uhr.
MUNDERFING
1. Mai
Maibaumaufstellen,
Dorfplatz.
Oldtimer in Mondsee
Traditionell geht es am 1. Mai
in Mondsee zu. So treffen sich
bereits ab 9 Uhr die Teilnehmer
am 27. ÖAMTC Oldtimertref-
fen am Marktplatz und lassen
Lack und Chrom in der Sonne
blitzen. Für die Freunde alter
Automobile ist das alljährlich
ein Fixtermin.
Bild: Nicole Lenzenweger