

Der neue Bau zwischen den bestehenden Gebäuden
gibt dem Atelier auch außen ein ganz neues Gesicht (Bild links). Im Bild rechts der Künst-
ler Hans Weyringer wie er leibt und lebt bei der Arbeit am großen Deckengemälde für den neuen Anbau.
Bilder: Rule / Weyringer
Seite 20
Johann Weyringer Neumarkt
April 2015
Meine Wohnung
ist die Werkstatt
ohnung
braucht
er keine mehr, sagt der Künst-
ler Johann Weyringer. Weil sei-
ne Wohnung ist die Werkstatt.
Und die hat er in den vergange-
nen Monaten ausgebaut, umge-
staltet und nach seinen persönli-
chen Vorstellungen erweitert. Ei-
ne große Bildhauerhalle ist dabei
ebenso entstanden, wie eine be-
eindruckende Bibliothek. Für Jo-
hann Weyringer ist das der per-
sönlichste Raum im ganzen Ate-
lierkomplex. „Ein Ort des Wis-
sens und für mich der intimste
Platz“, sagt der Künstler.
JohannWeyringer ist Künstler,
Maler und Bildhauer. Er ist aber
auch gelernter Tischlermeister
und damit ein Handwerker, der
gediegene Arbeit zu schätzen
weiß. Dementsprechend großen
Wert hat er beim Ausbau seiner
Werkstatt auf Qualität gelegt.
Weyringer hat sich für Holz ent-
schieden und damit eine gelun-
gene Symbiose zum bestehen-
den Betonbau geschaffen.
DIE NEUE
BILDHAUERHALLE
IST SECHS METER HOCH
Bisher musste Weyringer sei-
ne großen Bildhauerarbeiten
im Freien ausführen. Wind und
Wetter ausgesetzt. Mit der neu-
en Halle ist das jetzt anders. Die
ist sechs Meter hoch. Da haben
auch die größten Skulpturen
Platz. So wie der Marsyas, der
derzeit dort in einer ersten Roh-
form an Ketten hängt und auf
eine weitere Bearbeitung wartet.
Marsyas ist eine Gestalt der grie-
chischen Mythologie, hat sich
in seiner Überheblichkeit mit
Apollo auf einen musikalischen
Wettstreit eingelassen und ver-
loren. Zur Strafe wurde ihm die
Haut abgezogen und aus seinem
Blut entsprang der gleichnamige
Fluss Marsyas.
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