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Mondseekupfer und

Einbaumflotten als

Exportschlager?

ies` könnte man als eine

Art Auftaktveranstal-

tung zur Vorbereitung

auf die Landesausstel-

lung verstehen,“ mein-

te Pfahlbau-Site-Mana-

ger Mag. Henrik Pohl zum

Vortrag „Einbaumflotten und

Mondseekupfer“, der sogar

Prähistorik-Interessierte aus Ti-

rol nach Mondsee lockte.

Von Christina BURDA

Pfahlbau-Site-Manager Mag.

Henrik Pohl berichtete zu Be-

ginn über die aktuellen Schrit-

te seiner Arbeit. Neben der

allgemein sichtbaren aktiven

Öffentlichkeitsarbeit würden

die Forschungsarbeiten nach

Jahrzehnten des Stillstands neu

aufgenommen. Damit soll es

bis 2020 auch neue Ergebnis-

se geben. An führender Stelle

sei hier Dr. Martin Mainberger

zu nennen, „der Mann, der am

längsten unter Wasser forscht“,

begrüßte Henrik Pohl den Vor-

tragenden, der im Bodensee-

Raum laufend Forschungsar-

beiten durchführt.

Dr. Mainberger begleitete

die Zuhörer durch die aktuellen

Forschungsergebnisse aus dem

Bodensee-Raum. Denn überall

in Europa gibt es aktuell Ent-

deckungen über das prähistori-

sche Leben, die unmittelbar mit

Mondsee zusammenhängen,

vom Mondseekupfer bis zum

Einbaum. Doch von Mondsee

als dem „Hotspot der prähisto-

rischen Pfahlbauten“ selbst gibt

es noch keine neuen Ergebnis-

se, so Dr. Mainberger.

Tatsächlich wird Mondsee-

kupfer sogar bei Ausgrabungen

in Südschweden gefunden, das

lässt sich mittels der speziellen

„Signatur“ des Kupfers eindeu-

tig nachweisen. Fast unvor-

stellbar, wie in dieser frühen

Menschheitsgeschichte Trans-

porte über so weite Strecken

funktioniert haben müssen.

Mainberger vertritt die These,

dass ein kleiner See nördlich

des Bodensees hier eine stra-

tegische Rolle gespielt haben

muss.

Nicht weniger als 56 Einbäu-

me wurden aus dem Federsee

schon geborgen. Wer seine

geografische Lage genau be-

trachtet, stelle, so der Vortra-

gende, fest, dass dieser nahe

der europäischen Hauptwas-

serscheide, den Quellflüssen

von Donau und Rhein liegt.

Damit ist eine Wasserverbin-

dung vom Schwarzen Meer bis

zur Nordsee möglich. Zufällig?

Können Einbäume solche Stre-

cken bewältigen? Dazu soll es

im kommenden Jahr eine ex-

perimentelle Reise mit einem

Einbaum geben. Denn dieses

erste Boot sei mit Sicherheit

ein viel leichteres Fahrzeug auf

Die Landesausstellung im Jahr 2020 in Mondsee über die Pfahlbautenkultur in den Seen des

Salzkammerguts wirft ihre Schatten voraus. Bis aber in fünf Jahren unter dem Titel

„Versunken – Aufgetaucht“ die neuesten Erkenntnisse über die Steinzeit präsentiert werden

können, ist noch viel wissenschaftliche Forschungsarbeit notwendig. Eine erste Zwischenbilanz

haben die Wissenschaftler kürzlich bei einem Vortrag in der Schlossgalerie gezogen.

Mit

Einbäumen

bis ans

Schwarze

Meer und

woher kam

das Mondsee-

Kupfer?